Die Weiße Frau von Wolfsegg
Burg Wolfegg (im gleichnamigen Ort) ca. 15 km nordwestlich von Regensburg / Oberpfalz
Die
Sage der Weißen Frau von Wolfsegg hat ihre Wurzeln wohl im 15.
Jahrhundert. Demnach ist sie die Gräfin Klara von Helfenstein,
die zu der Zeit mit dem Burgherren, Ulrich von Laaber, verheiratet
war.
Interessant ist, dass die Sage erst in den 60ger Jahren
richtig bekannt wurde.
Um
ca.1930: Eine
damalige Verwalterin der Burg, Hedwig Pielmaier, die mit Ihrem Mann
auf der Burg wohnte, sah eines Nachts eine weiße schemenhafte
Gestalt. In voller Aufregung holte sie ihren Mann, der die
Erscheinung auch bestätigen konnte. Niemand wollte ihnen
Glauben. (Auch schon zuvor wurden immer wieder Lichterscheinungen
beobachtet und unheimliche Geräusche gehört)
Erst
als der Parapsychologe Hans Holzer, Direktor des „New
York Committee fort he Investigation of Paranormal Occurrences“
in
den 60ger Jahren von den Erzählungen der Frau, durch die Presse
erfuhr, wurde den Erscheinungen nachgeforscht: Mit zwei
Assistentinnen aus Wien und Manhattan, die als Medien der
Vergangenheit dienten, stieß Holzer im Sommer 1969 auf eine
Geschichte für die es keinerlei Aufzeichnungen gibt:
Alles
begann mit einem Erbstreit, dessen Ausgang Ulrich zu seinen Gunsten
entscheiden wollte. Hierzu benutzte er seine Frau Klara. Sie sollte
den Kontrahenten –angeblich ein Wittelsbacher- betören.
Doch Klara verliebte sich, wechselte die Fronten und verbündete
sich mit dem Wittelsbacher.
Als Ulrich von dem Verrat seiner
Frau erfuhr, beschloss er sie ermorden zu lassen. Er beauftragte zwei
Bauernburschen dies zu tun. Der Mord soll im so genannten
Renaissancezimmer geschehen sein, als die Frau am Fenster saß.
Der eine würgte sie und der andere, als sie zu Boden gegangen
war, stach zu. Sie wurde von ihren Mördern verscharrt.
Weiter
wurde berichtet das der Wittelsbacher den Tod seiner Geliebten
rächte, indem er Ulrich samt seinen Söhnen ermorden
lies…
Seit
dieser Tragödie, spukt die Weiße Frau in den Gemäuern
der Burg.
Das
Erstaunliche daran ist, das beide Medien unabhängig von
einander, die gleichen Wahrnehmungen hatten. Sie hielten sich auch zu
unterschiedlichen Zeiten auf der Burg auf.
Allerdings
gibt es mehrere Versionen der Sage:
Wie
damals üblich, war Ulrich viel unterwegs.
Da Klara einen
Mann im Hause brauchte, um bei Problemen durchgreifen zu können,
ließ sich mit Georg Moller ein, der Besitzer der Hammermühle
von Heitzenhofen. Ausgerechnet der Erzfeind Ulrichs!
Er
„erwischte“ die beiden und brachte sowohl seine Frau als
auch ihren vermeintlichen Liebhaber um.
Nur kurze Zeit später
starb Ulrich von Laaber eines plötzlichen Todes…
Eine
andere Version:
Die
habgierigen Verwandten von Ulrich dessen Ziel es war an den Besitz
des Barons zu gelangen, heckten einen teuflischen Plan aus.
Sie
versuchten die Gräfin Klara in eine kompromittierende Situation
mit einem anderen Mann zu bringen.
Gleichzeitig trug man Ulrich
zu, dass seine Frau ein heimliches Stelldichein plane. Ulrich eilte
sogleich in die Burg zurück und fand die beiden. In rasender
Eifersucht brachte er Klara und den vermeintlichen Liebhaber
um…
Daraufhin wurde Ulrich von der Verwandtschaft ermordet,
und liesen verlauten, dass dies ein Akt der Gerechtigkeit sei. So
gelangen sie an die Besitztümer Ulrichs.
Wie auch
immer Ulrich zu Tode kam, Tatsache ist, das es den Historiker ein
Rätsel bleibt. Die Chronik des Geschlechts der Laaber gibt keine
Einzelheiten über den Tod des letzten von Laaber bekannt.
Überliefert ist nur das Ulrich IV. von Laaber 1475 eines
plötzlichen Todes starb.
Das war auch das vorläufige
Ende von Wolfsegg.
Ob
es jemals Erlösung für die ermordete Karla geben wird ?
Oder ob sie auf ewig auf der Burg umhergehen wird? ...wer weiß
das schon....
Neben
der Weißen Frau gibt es aber noch eine Besonderheit auf
Wolfsegg:
Tropfsteinhöhlen
unterhalb der Wehranlage. Ein Spaltenlabyrinth, das auf ca. 600m
Gesamtganglänge geschätzt wird. Der Gesamthöhenunterschied
liegt bei ca. 40m. An etlichen Stellen tun sich die Spalten zu großen
Hallen auf. Erstaunlich, wie so großräumige Höhlen,
in einen so kleinen Burgfelsen überhaupt passen. Bis heute ist
die Tropfsteinhöhle nicht völlig erforscht.
Die Höhle
hatte folgende Funktion für die Burg:
Sie diente als
Wasserspeicher. Zwar verfügte die Burg über eine
Regenwasserzisterne, aber wenn diese erschöpft war, gab es außer
der Höhle keine weitere Möglichkeit, an Wasser zu
kommen.
Nachdem das Wasserholen nicht mehr wichtig war, hat man
die Höhle wohl als Müllplatz verwendet. Entsprechend sah
(und sieht) es am Grunde des Schachts aus. Auch der Schädel
eines 5 jährigen Kindes wurde gefunden.
Von der Mitte des 19.
Jahrhunderts stammen die ersten Berichte und Funde aus der Höhle.
Immer
wieder wurden von der Burg aus unerklärliche Geräusche aus
der Höhle wahrgenommen.
Info
zur Burg
Die
Burg, bzw. der älteste Teil der Burganlage, wurde um 1278,
vermutlich von Wolf von Schönleiten, erbaut. (vermutlich
deshalb, da Schönleiten der erste bekannte Besitzer ist)
Urkundlich das erste Mal erwähnt, wird die Burg im Jahre
1358.
Von 1367 - 1475 war sie im Besitz der Herren von
Laaber.
Danach verfiel die Burg nach zahlreichen Besitzerwechseln
zusehends. 1886 kam sie in de Besitz der Gemeinde Wolfsegg.
1933
kaufte Georg Rauchenberger die Burg und stoppte somit, unter größten
finanziellen Opfern, dem Verfall. Von 1965 - 1989 wurde die Burg
professionell restauriert.
(Bei den Ausgrabungen wurde den
Archäologen angeblich von einer Frau geholfen, die angab, in
Trance den Mord an Klara von Helfenstein gesehen zu haben….)
Heute
erstrahlt die Burg im gleichen Glanz wie damals.
Im 15.
Jahrhundert, (ca.1419) im 18. Jahrhundert (ca.1721) und im 19.
Jahrhundert wurde die Burg erweitert bzw. verändert.
Sie
besteht aus Vorburg, Kernburg mit Palas und Burghof sowie
Burgkapelle.
Vorburg und Burgkapelle werden kirchlich bzw.
privat genutzt.
Die Kernburg beherbergt heute ein Museum. Eine
Dauerausstellung über das Leben auf der Burg.
Im Keller
befindet sich auch ein Museum über die
Tropfsteinhöhle.
Besuchern bleibt die eigentliche Höhle
jedoch versperrt. Nicht nur wegen des unwegsamen Einstiegs.
Ab und
zu ist ein Gesamtbesuch der Höhle möglich. Dazu müsste
man sich an die Burgverwaltung wenden.
Öffnungszeiten
und Eintrittspreise:
vom 1. Mai bis zum 30. September 10.00
bis 16.00 Uhr
jeweils an den Wochenenden
und an Feiertagen
Erwachsene zahlen 2 Euro
Kinder (von 3 bis 14 Jahren) 1
Euro
Führungen und zusätzliche Öffnung nach
Absprache