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Klosterruine Uhlberg
„Wenn
ich nachts an den Berg denke, wo ich am Tage stand, macht sich ein
unwohles Gefühl in mir breit“
Ca.7 km von
Treuchtlingen entfernt, mitten im Wald, steht eine Ruine - Die
Klosterruine auf dem Uhlberg. Treuchtlingen / Gemeinde Wolferstadt
(Mittelfranken-Schwaben)
Wer eine genaue Wegbeschreibung zum
Uhlberg möchte, schickt mir bitte eine kurze E-Mail.
Der
folgende Text fand sich auf einer Infotafel aus dem Jahre 2002 und
ist sowohl relativ nüchtern wie auch unspektakulär:
Die
Ulberg-Kapelle
Der
Ulberg (Eulenberg) wird 1144 anläßlich einer Schenkung
erstmals urkundlich erwähnt. In der Zeit um 1242 bis 1364 kam
das gesamte Ulberg-Gebiet durch Schenkung und Kauf in den Besitz des
Deutschen Ordens. Um 1469 entwickelte sich eine Wallfahrt zu einem
Marienbildstock am Ulberg, zu dem Wallfahrer bis aus dem Allgäu
kamen. Der Landkamtur Melchior von Neuneck in Ellingen ließ
deshalb eine Kapelle bauen, die der Schutzpatronin des Deutschen
Ordens „Maria“ geweiht wurde. Für diese Kapelle, der
heutigen Ulberg-Ruine erließ Papst Paul II 1466 einen Ablaß
für die Wallfahrer an den Tagen “Maria Verkündigung“
(25.03) und „Maria Aufnahme“
Nach anderen Quellen
das an dieser Stelle das um das Jahr 1200 gegründete
Benediktinerinen-Kloster Stahelberg gestanden haben, das angeblich am
1.Mai 1525 im Bauernkrieg zerstört wurde. Dies kann aber nicht
belegt werden und ist wohl eher Legende. Wahrscheinlicher ist ein
allmählicher Verfall der Wallfahrtskapelle nach Aufgabe und
Verwüstung der mehr als 6 Anschlägen im Bereich des Ulbergs
im Dreißigjährigen Krieg. Nach der Säkularisation kam
die spätgotische Madonnenplastik nach Gundelsheim und befindet
sich jetzt im Diäzesanmuseum in Eichstätt. Das
dazugehörende Lindenholz-Relief „Marias Tod“ ist in
der Kirche in Zwerckstraß.
Ende des 19.Jahrhunderts
wurde die Kapellen-Ruine restauriert und die spitzbögigen
Chorfenster durch Rundbögen ersetzt. Sie ist im Besitz des
Freistaates Bayern – Forstverwaltung – und wird vom
Forstamt Treuchtlingen unterhalten.
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Ich
hab viel nachgelesen, nachrecherchiert und telefoniert. Folgendes
konnte ich noch in Erfahrung bringen:
Im Jahre 1140 gründeten Benediktinerinnen auf dem Uhlberg ein kleines Kloster. Früher St.Ulrich, heut genannt „Uhlbergkapelle“
Durch eine Madonnenfigur, die sogenannte "Mondsichel-Madonna", die dort oben aufgestellt war wurde der Ort allmählich zum Wallfahrtsort. Bauern siedelten sich damals im nahen Umkreis des Klosters an.
Vermutlich standen auch einige Wirtschaftsgebäude.
Als im Jahre 1525 der große Bauernkrieg begann, blind vor Hass und Zorn auf die geistlichen Fronherren zerstörend über alle Siedlungen fegend, blieb das Kloster auf den Uhlberg von den Bauern nicht verschont.
Vermutlich am 1.Mai 1525 wurden die Nonnen durch das Glockengeläut des 20km entfernten Klosters Zimmern gewarnt und flohen. Jedoch nicht ohne vorher alles Wertvolle und Kostbare zu vergraben – an einem geheimen Ort. Im tiefen Klosterbrunnen haben sie die Glocken versenkt und das Altarbild der Gundelsheimer Kirche geschenkt. Das Kloster wurde geschändet, geplündert und entweiht.
Im
Jahre 1629 wurde die Kapelle wieder aufgebaut, so dass man davon
ausgehen kann, dass die heutige Form nicht dem des früheren
Klosters entspricht. Bis 1724 war die Kapelle wieder Wallfahrtsort.
Was danach passierte oder wann tatsächlich die Kapelle zur Ruine
wurde bleibt für mich noch ungeklärt. Eine andere Quelle
behauptet: „1629 wurde die Wiederherstellung ohne Erfolg
beantragt – 1724 wird die Kapelle als Ruine
bezeichnet“
Bekannt ist allerdings das von 1724 bis 1731
die Uhlbergruine (?) Sitz einer geheimen Sekte war.
(evangelisch-pietistisch) Dies ist auch schriftlich hinterlegt. Es
wurde von verschiedenen Erscheinungen, von einem heiligen Leibe der
auf dem Uhlberg raste, und einer neuen Kirche mit dem Namen S.Jakobs
gepredigt. Nach bekannt werden wurde diese „Sekte“ vom
bischöflichen Generalvikars verboten und ließ den Prediger
mit Namen J.G.Weber mit einer schwarzen Kerze vor die Kirchentüre
zu Wolferstadt stellen, um so das Volk vor diesem Betrüger zu
warnen…
Der Brunnen:
Etwa
150m westlich der Ruine entfernt steht der oben genannte
Klosterbrunnen. Bis 2,5m wurde gegraben ohne nennenswertes zu finden,
(laut Heimatbote 1937) danach wurde wegen Einsturzgefahr die
Grabungen abgebrochen. Die ungefähre Tiefe wurde auf 5m
geschätzt und bis heute wurden keine weiteren Ausgrabungen
gemacht. (durch Dr. Eidam 1849 – 1934)
Die Kirchenglocke von
Döckingen, so wird es erzählt, soll jene von dem Kloster
sein, die Wildschweine am Berg ausgruben….Ob das stimmt, ist
jedoch nicht bewiesen.
Das Forsthaus:
Bei einer älteren topographischen Karte ist an der Stelle wo heute das Forsthaus steht ein „Tempel“ eingezeichnet. Der Uhlberg wird als Durchganspunkt astronomischer Sonnen- und Mondwendelinien genannt, was auf vorgeschichtliche Bauten hinweist. Wie auch der Ringwall, der heute nur noch zu erahnen ist.
Demnach wird auf dem Uhlberg eine keltische Ringburg und/oder eine altgermanische Kultstätte vermutet.
Dort, so wird erzählt, waren die „Weißen Schwestern“ bis zum Bezug des Klosters 1140 in einer kleinen Burg untergebracht.
Das heutige „Jägerhäuschen“ wurde im Jahre 1800 von Förster Andreas März dort gebaut. In den Sommermonaten wurde hier reichlich gegessen und getrunken auch lud man zum Tanz.
1945 sollen sich hier führende Nationalsozialisten vor den Amerikanern Versteck haben.
Es heißt zudem, dass am Fuß des Berges die legendäre Römerstadt Aureum gelegen habe. Wirkliche Beweise, gibt es dafür nicht….
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In
den unten genannten Chroniken konnte ich folgende Sage nachlesen:
Einem Mädchen sollen 2 Klosterfrauen erschienen sein, welche von der Wiederkehr des Klosters und von den Schätzen in der Ruine erzählten – und wie diese gehoben werden können: An der Stelle wo der Altar stand, wird eine Fichte wachsen – aus diesen Brettern soll eine Wiege hergestellt werden. Das Sonntagskind welches darin liegen wird, soll später den Schatz heben können.
Es gab diese Fichte. 1934 wird von dieser Fichte geschrieben und auf ein Alter von ca.200 Jahren geschätzt. Also wuchs sie ca. 1734
Um 1955 wurde sie gefällt…
Im Jahre 1874 berichtete ein Tourist in der Ingolstädter Zeitung, dass Schatzgräber dort oben weiße Gestalten gesehen haben, welche den Schatz hüten, von dem Wiederaufbau des Klosters prophezeiten und von schwarzen Raben, die die nächtlichen Schatzgräber störten.
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Komischerweise
finde ich in meinen zig Sagenbüchern nicht mal den kleinsten
Hinweis auf den Uhlberg.
Es wird viel gemunkelt. Viel vom
Sagenumwogenen Uhlberg gesprochen. Aber irgendwie immer nur mit
vorgehaltener Hand.
Ich hatte schon einige Schwierigkeiten heraus zu finden, zu welchem Gemeindegebiet nun die Kapelle gehört – somit kann man sich ja denken wie schwer es war, an handfeste Informationen zu kommen.
Es sei ein unheimlicher und verwunschener Ort.
Schon seit Jahrhunderten ist die Ruine Treffpunkt von dunklen Mystikern. Noch heute soll dieser Platz als Versammlungsort genutzt werden.
So
wurde eine neue Madonnenfigur, die erst 1989 im Chor der Ruine von
einem ansässigen Künstler aufgestellt worden war, gestürzt
und geschändet.
(Übrigens: Im Inneren der Ruine gibt es
eine Vertiefung, welche auf eine Gruft hinweisen könnte)
Es
gab scheinbar viele Schlagzeilen was Opferrituale und Schändungen
betrifft. So wurden immer wieder neue Blutspuren an den Wänden
und Tierkadaver gefunden. Selbst eine Kuh wurde dort schon
„geopfert“. – All mögliche Daten wurden in die
umliegenden Bäume geschnitzt. Wachsreste von überwiegend
schwarzen Kerzen, Äste, die umgedrehte Kreuze darstellen und
aufgehäufte Steine zählten schon fast zum Standard.
Mir wurde mehrmals persönlich davon abgeraten, diese Kapelle nachts zu besuchen!
Nicht wegen dem Gelände, das nicht wirklich gefährlich ist.
Nein – Es ist schwierig, den Rückweg wieder zu finden. Oftmals mussten Polizei (welche diesen Berg auch meidet) und Rettungshubschrauber ausrücken um verlaufene Nachtwanderer und Mystiker wieder aus diesem Wald zu bekommen. Das Problem an der Sache ist, dass es scheinbar egal über welchen Weg man zur Klosterruine möchte, ca. 2-3km zu Fuß gehen muß und es einfach zu viele kleine Forstwege ringsum gibt.
Sie
ist schon am Tage nicht leicht zu finden - wie ist es dann erst bei
völliger Dunkelheit?
Wenn man jetzt mal von dem verlaufen
absieht, ist es wohl verdammt gefährlich, den falschen Personen
in den Händen zu laufen…. (?)
Personen,
die die letzten Jahre bis heute auf den Uhlberg waren, haben über
folgende Dinge berichtet:
- Keinerlei Waldgeräusche um
die Ruine herum, selbst die Tiere scheinen diesen Ort zu meiden.
-
Handys gehen trotz vollem Empfang und vollem Akku einfach aus.
-
PKW`s starten nicht mehr.
- Navigationsgeräte funktionieren
nicht.
- Mehrere erzählen von Erscheinungen einer weißen
Frau.
- Auch Lichtpunkte, die sich nicht einordnen lassen und sich
nicht von der Stelle bewegten, sind gesehen worden. (So genannte
Orbs)
- Viele fühlen sich unwohl und beobachtet, so lange sie
sich in der Nähe der Kapelle aufhalten. Selbst bei schönstem
Sonnenschein!
Eine junge Frau hat berichtet, das sie alleine vom Uhlberg mit ihren PKW zurück aus dem Wald fuhr – auf einmal gab es einen Schlag auf die Fahrertür – Völlig verängstigt und geschockt fuhr sie so schnell wie machbar dem Weg hinunter – raus aus den verfluchten Wald!
An
der Tür war nicht mal ein Kratzer!
Auch wurde mir eine
Geschichte erzählt, wo Personen bei der Ruine waren und jeweils
nach 2 Stunden „Rückweg“ wieder an der
Uhlbergkapelle ankamen. 3-mal haben sie es versucht… Sie
irrten insgesamt ca. 6 Stunden im Kreis um die Ruine herum…
Nach wenigen Suchen fand ich das im Netz:
““Ich
selbst wohne seit 18 Jahren dort in der nähe.
Immer wieder
kursieren Geschichten vom Uhlberg durch die Gemeinden.
Auch das
hat mich alles sehr neugierig gemacht und mich zugleich geschockt /
ängstlich gestimmt.
Der Punkt, an dem ich mir sagte "Ich
fahr nachts da rauf", war für mich da, als ich ein Gespräch
mit einem "Satanisten" geführt hatte. Dieses Gespräch
dauerte über 2 1/2 Stunden an, es ging um mystische Rituale aber
auch Tatsächlichkeiten. Er selbst machte mir den Vorschlag auch
zu kommen um alles auf mich wirken zu lassen, doch da wurde mir das
alles zu gespenstisch.
2 Wochen später machten wir uns
auf den Weg, da wir in der Nähe wohnten, fanden wir auch alles
sehr schnell.
Wir trafen auf das alte Haus, Anspannung hoch
10!
Kurze Zeit später waren wir an der Kapelle, doch es war
einfach zu mystisch, gespenstisch, nennt es wie ihr wollt.
Es
war totenstille, selbst im Wald...die Kapelle war verdeckt von Bäumen
und präsentierte sich zugleich so gewaltig und unheimlich.
Nach
einigem Minuten fuhren wir weg, da es keiner wagte sich nachts in die
Ruine zu trauen.
Eines steht fest, ich werde nochmal
gehen...““
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Wie dem auch sei….
Heute steht von der einzigen Kapelle nicht mehr viel. All die steinernen Grundrisse die Aufschluss geben könnten, welche Größe die Kapelle wirklich hatte bzw. wie viel Höfe sich dort oben noch befanden, bleiben wohl für immer in der Erde verborgen… Auch die widersprüchlichen Daten aus Chroniken und Geschichtsbücher kann ich mir kaum erklären.
Egal wie man die Sache auch sehen mag. Nicht umsonst gehört die Uhlbergkapelle wohl zu den Top 10 der Spukorte! (Welt der Wunder 2005)
Danke an dieser Stelle an den Bürgermeister der Gemeinde Wolferstadt, Herrn Xaver Schnierle für das persönliche Gespräch und Herrn Thomas Kleinle für die zur Verfügung gestellten Unterlagen!
In eigener Sache!
Verdammt noch mal! Wenn Ihr schon meint, da oben fette Partys zu feiern, dann habt wenigstens so viel Anstand und nehmt Euer Zeug wieder mit! Unmöglich und Erschreckend wie es an der Uhlbergkapelle aussieht! Überall Müll und Schmiererein an den Wänden der Ruine! Wie Respektlos ist es denn, mutwillig zu zerstören?! Selbst die Info-Tafel habt Ihr nicht verschont!
Ich schäme mich für solch ein Verhalten - nehme das Persönlich und kann nur darum bitten, dass die Besucher meiner Seite nicht zu jenen Chaoten gehören, die Hirnlos handeln! Ich habe keine Lust, genau diesem anstandlosem Volk auch noch eine genaue Wegbeschreibung zu kommen zu lassen.
Mögen sie sich doch verlaufen – tief in den Wäldern herumirren – von Wildschweinen gejagt – oder von bösen Geistern heimgesucht werden!
Quellen: Tageszeitung Treuchtlingen 1963, Donauwörther Zeitung, HV Neumarkt 1932, Fränkische Heimat Nbg 1934, Gunzenhauser Heimatbote 1937, Weißenburger Heimatblatt 1937, Adam Horn “Die Kunstdenkmäler von Schwaben – Donauwörth“ 1951, Chronik der Gemeinde Wolferstadt, Edwin Patzelt 1989, Bezirksoberlehrer Roth 1933,