Burgenlexikon
Dies
ist eine Erklärung der am häufigsten erwähnten
Begriffe in Zusammenhang mit Burgen und Ruinen jeder Art. Selbst
zusammengetragen und niedergeschrieben.
Vieles
davon erklärt sich von selbst. Anderes wiederum braucht
Erklärung. Wenn auch sehr simpel.
Gleich vorab: Burg ist
nicht gleich Burg!
Bei diesem Überbegriff aller Wehranlagen
im Mittelalter gibt es viele Unterschiede, wie man im Verlauf des
Lexikons erfahren wird.
Eines haben jedoch alle gemeinsam:
Verteidigung und Schutz!
Angstloch
In der Decke des
Kerkers. Meist der einzigste Zugang.
Burg
Der Überbegriff
aller Wehranlagen im Mittelalter.
Burgstall
Vorwiegende
Bezeichnung für eine abgegangene Burg. Aber auch für kleine
Burgen oder ein ehemaliger Burgplatz mit wenig
Mauerresten.
Burghof
Der innere Raum einer
Burg.
Bergfried
Der Hauptturm.
Burgwall
oder auch
Ringwall. Bezeichnung einer vor- und frühgeschichtlichen
Burg.
Bauernburg,
Dorfburg od. Wallburg. Errichtet für
die Dorfgemeinschaft zur Kriegs- oder allgemeiner Notzeit.
Gelegentlich einfache Höfe.
Burgkapelle
Meist kleine
„Kirchen“ entweder freistehend am Palas oder in einem
Nebengebäude untergebracht.
Deutschordensburg
Burg des
deutschen Ritterordens zur Sicherung des oberen Gebiets in
Preußen.
Donnerbalken,
Abort, Aborterker,
Abtritterker, Latrine. Je nach Sprachgebrauch.
Das stille Örtchen
der Burgen. Meist an der Außenmauer über dem Burggraben
angebracht.
Doppelbergfried
Zwei, durch eine Mauer
verbundene Bergfriede.
Feudalburg
Od. Lehensburg. Als
Entgeld für den Wehrdienst bzw. für eine
Amtsbefugnis.
Fallgitter
Od. Falltor. Angebracht am
Haupttor der Burg, zum plötzlichen Verschliesen der
Anlage.
Felsenburg
Höhlenburg od. auch Grottenburg. In
natürlichen Felshöhlen eingearbeitete Burg. Nur von einer
Seite angreifbar.
Fliehburg
Od. Fluchtburg. Für den
vorübergehenden Aufenthalt bei Kriegen.
Fallturm,
Faulturm
oder Hungerturm. Der Gefängnisturm.
Festung
Od.Veste.
Eine starke Ortsbefestigung an strategisch wichtigen Punkten, besetzt
von uniformierten Truppen.
Gipfelburg
Burganlage auf dem
Gipfel oder Fels eines Berges. Eines der sichersten Burgen, da kaum
von einer Seite angreifbar.
Hauptburg,
Kernburg oder Obere
Burg genannt. Wie der Name sagt: die Hauptburg
;)
Höhenburg
Überbegriff aller Burgen die auf
natürlichen „Anhöhen“
stehen.
Holzburg
Vorgeschichtliche bzw.
frühmittelalterliche Befestigungsanlagen aus Holz.
Hochburg
Bei
Wasserburgen die Bezeichnung der Kernburg.
Inselburg,
Niederungsburg
auch Sumpfburg. Eine Burg auf einer entweder natürlichen oder
künstlichen Insel. Logisch.
Kastell
Ursprüngliche
Bezeichnung einer römischen befestigten Standlagers. Im
Mittelalter wird der Begriff Kastell ebenso für eine Burg
wie für eine befestigte Stadt verwendet.
Karwan
Zeughaus
oder auch die Waffenkammer auf Ordensritterburgen.
Kerker
Verlies.
Im untersten Teil des Bergfrieds liegt es. Meist nur über ein
sog. Angstloch zu erreichen: Das Gefängnis.
Kemenate
Meist
der einigste Raum in einer Burg mit Kamin.
Klosterburg
Dein
befestigtes Kloster, oft eine umgewandelte Burg.
Niederburg
Die
Vorburg bei Wasserburgen.
Palas
Das Hauptwohngebäude.
Oft auch mehrstöckig. Hier befindet sich auch der
Rittersaal.
Palisade
Ein dichter Zaun von im Boden
gerammten Pfählen.
Pechnase,
Wehrerker oder Gusserker.
Oft mit Schießscharte ausgestattet, nach unten offener Vorbau
über den Haupttor. Sinn, den Ankömmling ansprechen zu
können ohne sich selbst in Gefahr zu begeben. Oder einfach zur
Verteidigung des Tores. Nicht zu verwechseln mit dem „stillem
Örtchen“
Raubburg
Oder Raubritterburg. Die Burg
eines Raubritters.
Raubritter
Gefürchtet und
unbelehrbar. Reichtum verschaffen durch Plünderungen,
Straßenraub u.ä.
Refugien
Die Zufluchtsstätte
in Kriegsnot.
Ruine
Verlassene, verfallene oder zerstörte
Anlage.
Rüstkammer
oder auch Waffenkammer. Erklärung
nötig?
Ritterburg
Der Wohnbau eines Ritters oder
Rittersgeschlecht. Nicht immer zwingend eine Burg.
Rittersaal
Der
saalartig gestaltete Hauptwohnraum einer Burg.
Ringgraben
Die
Sicherung einer Wasserburg, oder ein Hindernis um eine
Höhenburg.
Ringmauer
Eine breite und hohe Mauer die
die Burg umschließt. Darauf der Wehrgang.
Schloß
Im
Mittelalter auch die Bezeichnung für Burgen.
Seit dem
16.Jahrhundert jedoch ein nicht bewährte, repräsentativer
Adelssitz.
Schießscharte
Eine Wandöffnung zum
Durchschuss beim Angriff.
Trotzburg
Od. Trutzburg. Eine
Burganlage gegen eine andere Burg.
Turmburg
Burg mit nur
einem Wehr- und Wohnturm eingefasst in einem Mauerring.
Vorburg
Der
„Prellbock“ der Hauptburg. Bestehend aus Wirtschaftsraum
und landwirtschaftlichen Gebäuden.
Warte
alte
Bezeichnung für Wachturm.
Wallburg
Früh- und
vorgeschichtliche Schutzanlage.
Wasserburg
Die Burg mit
Schutz durch Teiche, Gräben oder Flüsse.
Wale
Kleine
Turmburg oder Burgstall.
Wall
Aufschüttung von
Erdreich als Hindernis. Meist in Zusammenhang mit
Gräben.
Wehrgang
Od. Mordgang. Auf der Ringmauer
befindender „Gang“ rings um die Burg.
Wehrplatte
Die
Plattform für den Kampf auf dem Bergfried.
Wolfsgrube
Eine
versteckte Grube hinter dem Tor in welche ahnungslose Feinde fallen
sollen.
Zinnen
Die schildartigen Mauerteile auf dem
Wehrgang.
Zwinger
Die
Freifläche zwischen innerer und äußerer
Befestigungsmauer.